Im Umfeld der GFE Nürnberg? Deutsche BIO Energie Genossenschaft i.G.

Seit Dezember sitzen sieben Verdächtige in U-Haft, gegen gut zwei Dutzend Personen aus dem GFE-Umfeld wird wegen bandenmäßigem Betrugs und mehr ermittelt.

Doch noch immer keimen Verschwörungstheorien. Die Energiewirtschaft habe einen aufkommenden Konkurrenten verhindern wollen, etwa. Ein Tüftler vermutet in einem „offenen Brief“: Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich eingeschaltet, damit die revolutionäre „Wassermotortechnik“ der GFE-Blockheizkraftwerke(BHKW) bekannt wird. Und auf Youtube findet sich ein Film, der von der Politik über die Medien bis hin zu Technik-Gutachtern alle möglichen Leute der Verschwörung verdächtigt.

Derweil gründen sich neue Organisationen, die – ähnlich wie einst die GFE selbst – Kunden für BHKW gewinnen wollen. Eine davon ist die „Deutsche Bio Energie Genossenschaft i.G. Stetten“ (DBE). Das Amtsgericht Stuttgart weiß von DBE zwar nichts, aber diese „sucht für ihren Vertrieb ab sofort Mitarbeiter“, schreibt ein Ex-GFE-Vertriebler aus Alesheim. „Eine neue und diesmal zukunftssichere Verdienstmöglichkeit“ sei zu erwarten mit „bis zu 7,5 Prozent Provision plus zehn Jahre lang 50 Prozent Folgeprovision von der Abschlussprovision. Der Kunde erhält eine Rendite von 12 Prozent im Jahr, plus evtl. Überschüsse“, verspricht der neue DBE-Fan.

Das ist zwar weniger als die 30 Prozent jährlich, mit denen GFE jene 1000 Anleger geködert hat, die heute die Kredite dafür teilweise nicht mehr tilgen können. Doch scheinbar ist das neue Konzept genauso ertragsstark wie das von GFE. Denn man habe zusätzlich „einen Rettungsfonds für unsere Kunden der GFE installiert, mit dem wir die Kunden entschulden“, heißt es in einem Rundschreiben, das der Redaktion vorliegt.

Heidrun Frank (Name geändert) hält von alledem nichts. Die Niederbayerin, die für 59500 Euro bis heute keine Gegenleistung sah, kann auch über derzeit laufende Geschädigtenkonferenzen im Internet nur den Kopf schütteln: „Die halten an der Technik fest und wollen die GFE in neuem Licht erstrahlen lassen. Ohne Leute wie mich, die gar nicht eingeladen waren, wird es kein Resultat geben.“ Frank verlangt von der GFE Energy AG in der Schweiz die Rückabwicklung ihres Kaufvertrags. Wie schnell es damit vorwärts geht, hängt auch vom Handelsgericht von Außerrhoden ab. Das muss entscheiden, wie es mit der GFE Energy AG weitergeht, bei der kein in der Schweiz Wohnender mehr eingetragen ist.

Außerdem liegt beim Insolvenzgericht Nürnberg seit Dienstag das Gutachten des vorläufigen Insolvenzverwalters der GFE Production GmbH vor. Eine Richterin muss entscheiden, ob und wann dieses Verfahren eröffnet wird.