Westerwelle: Kämpferisch, aber ob das zur Beruhigung reicht?
Angesichts miserabler Umfragewerte und wiederkehrender Rücktrittsforderungen hat FDP-Chef Guido Westerwelle beim Dreikönigstreffen der Liberalen einen Befreiungsschlag versucht, und beim eigenen Parteivolk scheinbar gepunktet.Auf die Kritik an ihm aus den eigenen Reihen ging er nicht ein. Westerwelle hob stattdessen immer wieder hervor, dass die FDP seit der Wahl im September 2009 erste Erfolge erzielt habe. «Wir haben den Anfang des Politikwechsels gemacht», unterstrich Westerwelle. Mehrfach betonte er: «Die Richtung stimmt.» In seiner mehr als einstündigen Rede reklamierte Westerwelle den wirtschaftlichen Aufschwung für die FDP. «Es geht Deutschland heute besser als vor der Bundestagswahl», sagte der Aussenminister und Vizekanzler.
Zum Absturz in den Wahl-Umfragen sagte Westerwelle: «Die Demoskopie ist nicht Massstab unserer Meinung.» Es dürfe nicht zuerst gefragt werden, wie die Politik ankomme. Es müsse vielmehr darum gehen, was das Richtige für das Land sei. Wer regieren wolle, müsse Verantwortung übernehmen und auch «Durststrecken» durchstehen. Jahrelang hat Guido Westerwelle das genau umgekehrt gesehen und argumentiert. Nun so ist Politik, wie eine Fahne im Wind. Wie lange die Gemüterberuhigung anhält, weiß keiner. Wir behaupten maximal bis zur nächsten Wahl, wenn die FDP eine Wahlschlappe erleben wird. Das dies so sein wird, daran hegen wir keinerlei Zweifel.