USA: Die Kehrseite von Eigenverantwortlichkeit bei der Krankenvorsorge
Fast die Hälfte der US-Bürger unter 65 Jahren muss wegen Vorerkrankungen mit einer Ablehnung durch die Krankenkassen oder mit höheren Beiträgen rechnen.
Das geht aus einer Studie der US-Regierung hervor, aus der die «Washington Post» am Dienstag zitierte.
129 Millionen US-Bürger unter 65 Jahren hätten Vorerkrankungen wie Krebs oder chronische Krankheiten wie Asthma und Bluthochdruck, weswegen die Krankenversicherer sie ablehnten oder deutlich höhere Beiträge verlangten. In den USA leben insgesamt rund 312 Millionen Menschen.
Das Gesundheitsministerium will dem Bericht zufolge die Studie am Dienstag veröffentlichen. Am selben Tag beginnen im Repräsentantenhaus die Beratungen über einen Gesetzentwurf der Republikaner, durch den die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama ausser Kraft gesetzt werden soll. Mit Hilfe der Studie bemüht sich die US-Regierung, die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit ihrer Gesundheitsreform zu überzeugen. Sie sieht einen Versicherungsschutz auch für Menschen mit Vorerkrankungen vor. «Amerikaner, die unter Vorerkrankungen leiden, werden von Diskriminierungen befreit und erhalten die Gesundheitsversorgung, die sie benötigen», erklärte Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius laut Zeitungsbericht.