Teldafax:bekommen die überhaupt noch Strom?

Immer noch bei TelDaFax? könnten sich sächsische Verbraucher scherzhaft fragen.

Denn mittlerweile lassen nur noch wenige sächsische Stadtwerke als Betreiber der lokalen Netze Strom und Gas der TelDaFax Services GmbH mit Sitz in Troisdorf durch ihre Netze. Weil der Anbieter mit der Zahlung der Netzentgelte im Verzug ist, kündigen mehr und mehr Stadtwerke im ganzen sächsischen Raum die Zusammenarbeit mit dem Energielieferanten. Nunmehr betroffen sind auch Verbraucher im Einzugsbereich der Stadtwerke Leipzig, deren Netz GmbH den Lieferantenrahmenvertrag mit TelDaFax zum 05. Mai beendet hat. Bereits Ende April hatte die Mitgas GmbH TelDaFax die Kündigung erklärt. Das mitteldeutsche Unternehmen unterhält Verteilernetze unter anderem im Leipziger Umland.

Die betroffenen Energiekunden erfahren von der Lieferumstellung nicht etwa durch TelDaFax selbst. Vielmehr informieren die örtlichen Stadtwerke die Verbraucher, dass sie nun Kunden der Ersatzversorgung sind und Strom oder Gas nicht mehr von ihrem Vertragspartner erhalten. Zur Energielieferung im Rahmen einer solchen Ersatzversorgung sind die örtlichen Grundversorger, in der Regel die Stadtwerke, nach dem Gesetz verpflichtet, wenn ein Verbraucher aus unterschiedlichen Gründen Energie nicht mehr von seinem Vertragspartner erhält. Die Ersatzversorgung dauert längstens drei Monate. In dieser Zeit müssen die betroffenen Verbraucher in einen anderen Tarif des Ersatzversorgers oder zu einem anderen Anbieter wechseln.

„Der Vertrag mit TelDaFax endet mit dem Eintritt der Ersatzversorgung allerdings nicht automatisch, sondern muss von den betroffenen Verbrauchern gesondert gekündigt werden“, informiert Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen. TelDaFax muss dann umgehend eine Abrechnung schicken und ein nicht verbrauchtes Guthaben erstatten. Geschieht das nach erfolgloser Fristsetzung nicht, kann man TelDaFax nur noch mit gerichtlichen Schritten zwingen, d.h. insbesondere einen Mahnbescheid beantragen. Diese zusätzlichen Prozesskosten dürften im Falle einer Insolvenz von TelDaFax allerdings ebenfalls verloren sein.

Weitere Informationen zur Ersatzversorgung, einen Musterbrief für das Kündigungsschreiben sowie Hinweise für TelDaFax-Kunden, die noch keine Mitteilung ihres Stadtwerkes über eine Ersatzversorgung erhalten haben, finden Verbraucher unter www.verbraucherzentrale-sachsen.de. Informationen gibt es außerdem in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Sachsen.

Quelle.VBZ Sachsen