Rauchen: Krebsgefahr ab der ersten Zigarette

Nicht nach 30 Jahren, sondern innerhalb von 30 Minuten nach dem Rauchen einer Zigarette beginnen jene Prozesse, die letztlich zu Krebs führen.
Das ist das Ergebnis einer Studie der University of Minnesota. Demnach vergehen nur 15 bis 30 Minuten, bis aus bestimmten Inhaltsstoffen des Rauches (den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen – PAK) neue Verbindungen gebildet werden, die direkt die Erbsubstanz (DNA) schädigen können. Die US-Forscher konnten mittels eines speziellen Verfahrens derartige Stoffe nachweisen. Die durch sie verursachten Gen-Veränderungen können zu Krebs führen.

„Interessant ist die Geschwindigkeit, mit der dieser Prozess abläuft“, sagt dazu Martina Pötschke-Langer vom deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg zum KURIER. Schon bisher sei bekannt gewesen, dass „die dünnen Wände der Lungenbläschen und der schnelle Blutfluss in der Lunge eine sehr rasche Aufnahme von giftigen Gasen und Partikeln ermöglichen. Zusätzlich bietet die Lunge auch eine sehr große Aufnahmefläche: Ausgebreitet würde sie mit rund 140 Quadratmetern die Fläche eines Tennisplatzes abdecken.“ Durch die zahlreichen Zusatzstoffe – z.B. Menthol oder Zucker – werde dem Tabakrauch seine Schärfe genommen und die tiefe Inhalation erleichtert – „dies führt wiederum zu einer schnelleren Aufnahme der krebserregenden Substanzen.“ Bei derzeit 90 im Tabakrauch enthaltenen Substanzen sei nachgewiesen oder zumindest der Verdacht sehr hoch, dass sie Krebs erzeugen. In den vergangenen Jahren hat sich diese Zahl ständig erhöht.

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