Die friedliche Palastrevolution

Philipp Rösler (37), Christian Lindner (31) und Daniel Bahr (34) bilden das neue Machtzentrum der FDP.
Der angeschlagene Parteichef Guido Westerwelle darf nur bleiben, weil die drei Jungstars seinen Sturz vor den Landtagswahlen verweigern. Neue Posten haben sie schon im Blick.

Die Absprache war grenzüberschreitend. FDP-Generalsekretär Christian Lindner, organisierte per SMS und E-Mail von der spanischen Sonneninsel Fuerteventura den Machtanspruch der Nachwuchsstars. Mit NRW-FDP-Chef Daniel Bahr (34) und Gesundheitsminister Philipp Rösler (37) hatte er sich schon vor Weihnachten auf eine Initiative zur Beendigung der Führungsdebatte um Parteichef Guido Westerwelle geeinigt. Inhaltliche Alternativen aufzeigen, Ruhe schaffen, ohne den Kopf von Westerwelle zu fordern, lautete die Übereinkunft. Die jungen Wilden, das war Westerwelle auch einmal. Geschichte wiederholt sich, vor allem in der Politik. Westerwelle wird sich jetzt an seinen Umgang mit dem ehemaligen Parteichef Wolfgang Gehrhardt erinnert fühlen.

Alle drei genannten sind aber auch zu clever, „jetzt schon das Ruder an sich reißen zu wollen“. Dazu taugt Westerwelle zu gut noch als Schuldiger für die eine oder andere Landtagswahl. Westerwelle kann der Partei einen letzten Dienst erweisen und erst nach den Wahlen im Jahr 2011 zurücktreten.

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