Leipzig: Müllskandal

Die Zentraldeponie Cröbern im Leipziger Südraum hat offenbar illegal italienischen Giftmüll angenommen.
Nach Informationen des MDR-Nachrichtenmagazins „Exakt“ erhebt die italienische Spezialeinheit für Umweltverbrechen schwere Vorwürfe gegen den Betreiber der Deponie, die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft (WEV).Den Berichten zufolge hat die halbkommunale WEV im Jahr 2008 in mindestens acht Fällen Giftmüll mit falschen Papieren aus Italien angenommen. Laut dem Chef der italienischen Ermittlungsgruppe, Guiseppe di Venere, hat die WEV dabei auch mehrmals gemerkt, dass bei den Abfällen Grenzwerte überschritten worden seien, ohne etwas zu unternehmen. So seien die Werte für das hochgiftige Arsen, Selen, Chlorid, Furan und Dioxin überschritten worden. In jedem dieser Fälle hätte die Deponie die Pflicht gehabt, die zuständigen Behörden zu informieren. Das ist aber nach MDR-Informationen nicht geschehen. Eine Meldung an die Behörden hätte die Müllimporte sofort gestoppt.

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