Griechenland fordert Euro-Bonds

Das hoch verschuldete Griechenland wirbt für die umstrittenen Euro-Anleihen.
Ein gemeinsamer Bond der Währungsgemeinschaft könne bei der Überwindung der europäischen Schuldenkrise helfen, sagte Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Donnerstag bei einer Konferenz des französischen Wirtschaftsministeriums in Paris, an der auch Vertreter der Regierungen aus Großbritannien und Italien teilnahmen.

Aus Frankreich kamen Signale, nach denen die Regierung ihre ablehnende Haltung revidieren könnte. Das Büro von Präsident Nicolas Sarkozy veröffentlichte den Bericht von zwei Abgeordneten an den Staatschef, in denen für die Einrichtung eines europäischen Finanzministeriums geworben wird. Die Parlamentarier schlugen vor, die Behörde mit der Ausgabe von Euro-Bonds zu beauftragen – allerdings nur im Auftrag der Länder, die sich an die EU-Schuldengrenzen hielten. Die Regierung will den Bericht als Beitrag an eine EU-Arbeitsgruppe zu Wirtschaftsreformen senden.

Papandreou sagte, durch einen Euro-Bond könnten die Spannungen an den Märkten abgebaut werden. Die Idee gewinne nach seiner Einschätzung zunehmend an Unterstützung. Deutschland ist ein strikter Gegner des Instruments, das von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker vorangetrieben wird. Mit Blick auf die Kritiker sagte Papandreou, Euro-Bonds seien kein Ersatz für notwendige Anpassungen, etwa in Griechenland selbst. Als Auflage für Hilfen von EU und IWF muss das südeuropäische Land harte Einschnitte bei seinen Ausgaben vornehmen.

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