EU: Rohstoffsicherung

Die EU-Kommission hat den für Mittwoch angekündigten Rohstoff-Bericht verschoben.
Ein Kommissionssprecher erklärte am Dienstag in Brüssel, es seien bisher noch keine Beweise über den Einfluss der Spekulation auf die Rohstoffmärkte gefunden worden. Deswegen werde die Veröffentlichung des Berichts um einige Tage oder Wochen verschoben, auf jeden Fall finde die Publikation „vor dem 1. April“ statt.

Am gleichen Tag hat eine Studie von Oxfam, WEED und weiteren Nichtregierungsorganisationen die Mitteilung der EU zur Rohstoff-Strategie kritisiert. Damit werde die Armut in Entwicklungsländern massiv verschärft. Der EU wurde vorgeworfen, auf aggressive Weise zu versuchen, ihre wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse von Entwicklungsländern. Im schlimmsten Fall führe die Rohstoffinitiative der EU zu „Ressourcenraub“, der die Entwicklungsländer in eine neue Spirale der Armut treibe.

Zuletzt hatte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy angesichts massiver Preiserhöhungen bei vielen Rohstoffen mehr Transparenz und Regulierung in dem Bereich verlangt. Gerade Entwicklungsländer müssten vor drastischen Preisaufschlägen geschützt werden. Es sei nicht zu erklären, dass zwar Finanzmärkte reguliert werden, nicht aber Rohstoffmärkte. Generell müsse Preisturbulenzen an den Rohstoffmärkten entgegengetreten werden, da sie das Wachstum der Weltwirtschaft zu dämpfen drohten. Jüngst hatten 50 Landwirtschaftsminister die G-20 aufgefordert, gegen Spekulationen auf den Agrarmärkten vorzugehen.

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