Die Linke: Selbstzerstörung

Linkspartei-Chefin Gesine Lötzsch spekuliert öffentlich über „Wege zum Kommunismus“ – und erntet ein verheerendes Echo.
Die CDU empört sich über eine „skandalöse Kommunismus-Sehnsucht“, Frank-Walter Steinmeier (SPD) fasst sich nur noch an den Kopf. Lötzsch selbst verteidigt ihren Beitrag. Auch, um die Aufregung in der eigenen Partei einzufangen.

Auslöser ist ein Artikel von Gesine Lötzsch für die linksgerichtete Zeitung „Junge Welt“. Er trägt den Titel „Wege zum Kommunismus.“ Dazu schreibt die Chefin der Linkspartei: „Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung.“ Gleich mehrfach taucht der historisch so belastete Begriff in dem Text auf und das stets unkritisch. Im Gegenteil. Mitunter ist der Kommunismus das Endziel allen Strebens der Linkspartei. So heißt es unter anderem: „Egal, welcher Pfad zum Kommunismus führt, alle sind sich einig, dass es ein sehr langer und steiniger sein wird.“ Ein Verweis auf das Unrecht in den früheren kommunistischen Staaten fehlt in dem Text von Lötzsch.

Nach dem Abgang von Oskar Lafontaine und Bisky ist die Partei nur noch „ein Schatten ihrer selbst“. Solche Positionen wie von Gesine Lötzsch, das mag durchaus ihre Meinung sein und die sei ihr gestattet, werden potentielle Wähler der Linken verschrecken, vor allem die Wähler im Westen. Hier hatte die Linke angefangen „Fuss zu fassen“. Mit ihrem Interview dürfte Gesine Lötzsch ihrer Partei einen Bärendienst erwiesen haben.

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