Altersvorsorge: Bitte keine Lebensversicherung

Dass die gesetzliche Rente nicht mehr wirklich sicher ist, hat sich herumgesprochen.
Deshalb setzen viele Menschen auf die eigene, finanzielle Vorsorge fürs Alter. Lebens- und Rentenversicherungen sind beliebte, aber inzwischen kaum noch lohnende Möglichkeiten. Riester-Produkte werden dagegen von den meisten Experten als ausgewogene Altersvorsorge empfohlen. Für manchen ist die private Altersvorsorge wie ein trojanisches Sparschwein, wo niemand weiß, was herauskommt.
Wer früher eine Kapitallebensversicherung abschloss, jeden Monat etwa 50,- Euro einzahlte und 25 Jahre durchhielt, konnte am Ende durchaus zufrieden sein mit dem Auszahlungsbetrag. Die Kapitallebensversicherung war deshalb lange Zeit die Lieblingsaltersvorsorge der Deutschen. Inzwischen kann man sich aber mit einer Entscheidung für diese Variante sehr verrechnen, denn der Garantiezins von nur noch 2,25 Prozent wird nur für den Sparanteil bezahlt. Tatsächlich gehen die Beiträge jedoch in drei Töpfe. Ein Anteil geht in die Verwaltungskosten und Provisionen. Ein Teil deckt die Risikoabsicherung ab und nur der Rest wird angespart und verzinst.
Eine private Rentenversicherung ist ähnlich, jedoch müssen keine Risikokosten abgesichert werden und der Sparanteil ist damit etwas größer.

Probleme haben Sparer jedoch mit beiden Geldanlagen, wenn sie die Beiträge nicht mehr zahlen können. Eine Versicherte hatte bereits 1.350,- Euro in eine Rentenversicherung eingezahlt, konnte dann aber die Beiträge nicht mehr leisten. Da in den ersten fünf Jahren jedoch hauptsächlich die Abschluss- und Vertriebskosten bezahlt werden, bekäme sie bei sofortiger Kündigung nur 546,- Euro zurück. Experten betonen immer wieder, dass sich Rentenversicherungen nur lohnen, wenn man bis zum Ende durchhalten kann.

Außerdem müssen Neukunden ab 2012 einen Garantiezins von nur noch 1,75 Prozent hinnehmen. Große Gewinne sind dann kaum noch zu erwarten.

Oft werden auch Fondspolicen als Lebens- oder Rentenversicherung angeboten. Doch hohe Verwaltungskosten und Kursrisiken machen die Rendite unkalkulierbar. Entwickelt sich der ausgewählte Fonds schlecht, kann man bis zu 50 Prozent Verlust erleiden.