Volkszählung

Am 9. Mai 2011 wird in Deutschland erstmals seit der Wiedervereinigung eine Volkszählung stattfinden: der Zensus 2011.

Mit dem Zensus 2011 ermitteln die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, wie viele Menschen in Deutschland leben und wie sie wohnen und arbeiten. Damit beteiligt sich Deutschland an einer EU-weiten Zensusrunde, die künftig alle zehn Jahre stattfinden wird.

Die EU gibt dabei für alle Mitgliedstaaten vor, welche Merkmale mindestens erhoben werden müssen. Weitgehend selbst entscheiden dürfen die Staaten, nach welcher Methodik und an welchem Stichtag sie diese Merkmale erheben.

Litauen und Lettland zählen gegenwärtig schon, in wenigen Tagen beginnen Bulgarien, die Tschechische Republik, Griechenland und Großbritannien ihre Volkszählungen. Den spätesten Erhebungsstichtag hat Schweden mit dem 31. Dezember 2011.

Einige Länder – wie etwa ein Großteil der osteuropäischen Staaten oder auch Großbritannien – behalten die Methodik der traditionellen Volkszählung bei. Hierbei sind alle Bürger per Fragebogen zur Auskunft aufgefordert. Die skandinavischen Länder hingegen führen ihren Zensus nur auf der Grundlage von Registern wie zum Beispiel den Melderegistern durch.

Deutschland hat sich beim Zensus 2011 für einen Methodenmix entschieden: 2011 findet erstmals ein registergestützter Zensus statt. Dabei werden in erster Linie Daten aus Verwaltungsregistern genutzt. Ergänzend finden eine Haushaltebefragung bei rund 10% der Bevölkerung, eine Gebäude- und Wohnungszählung sowie Befragungen in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften statt.