Abzocke mit sozialen Netzwerken
„Soziale Netzwerke können das Auffinden von wichtigen, seriösen oder lustigen Informationen, Bildern und Clips im Internet erleichtern oder zu einer teuren und ärgerlichen Angelegenheit werden lassen“, informiert Friederike Wagner von der Verbraucherzentrale Sachsen.
Wenn man von Freunden aus dem Netzwerk einen Link zu einem Film oder zu einer Aktion bekommt, vertrauen viele der Empfehlung der Freunde. Schließlich ist man miteinander verbunden und würde sich nichts Übles tun. Wo Vertrauen besteht, arbeiten stets auch Kräfte, die versuchen, das für ihre Zwecke zu missbrauchen. In den meisten Fällen geht es dabei um Geld. Neugier, Grundvertrauen in das Prinzip sozialer Netzwerke und fehlende Wachsamkeit beim Schutz von persönlichen Daten führen auch bei Facebook und Co. immer wieder zu ungewollten, kostenpflichtigen Verträgen.
„Wer reflexartig und ohne darüber nachzudenken auf Links von Freunden oder Freundeseinladungen klickt, sollte spätestens bei der folgenden Abfrage von E-Mailadressen, Passwörtern oder Handynummer hellhörig werden“, sagt Wagner. Dass ein kostenpflichtiger Vertrag untergeschoben werden soll, wenn unerwartet persönliche Daten abgefragt werden, mag noch relativ einfach zu erkennen sein. Schwieriger wird es indes, wenn Freunde scheinbar Links anpreisen, die Schadprogramme auf dem eigenen Rechner installieren können, wenn man den Anweisungen des Links folgt. Dann kann man schnell selbst zum Versender von Spam aller Art werden.
„Wenn jeder Nutzer zuverlässig wissen könnte, wie, wo und wann Neuerungen von den Netzwerken eingeführt werden, würden all die fragwürdigen Links zu schädlichen Anwendungen sicher weniger Anklang finden und damit Schaden verursachen können“, so Wagner.
Das Fazit kann daher einerseits nur lauten, die Verantwortung der Netzwerkbetreiber für Ihre Nutzer zu erhöhen sowie Sicherheitslücken zu schließen, damit Kriminelle aus den sozialen Netzwerken keinen Profit schlagen können. Andererseits sollte auch jeder Nutzer zum eigenen Schutz besser überlegt und bewusst auf Schockvideos, lustige Anwendungen und ähnliches verzichten, als sich wie ein weiterer Lemming in die kriminellen Abgründe des World Wide Webs zu stürzen.